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Pressespiegel 2011

Österreich, Lokalausgabe Kärnten, 20.09.2011, S. 17 - G. PLIESCHNIG
Obmann will jetzt "Internationalisierung" der Gedenkfeier
Ulrichsberg-Macher streben Reform an. Von den bis zu 3.000 Teilnehmern in früheren Jahren konnte man heuer nur träumen, nun wird eine Neuausrichtung überlegt.
Klagenfurt. "Die wenigen Besucher taten weh, ja", mit diesen Worten kommentiert Engelbert Tautscher, Obmann des Ulrichsbergverbandes die geringen Besucherzahlen bei den Veranstaltungen rund um das Ulrichsbergtreffen. Gerade einmal 100 Interessierte fanden heuer den Weg ins Konzerthaus, 200 fanden sich zur Kranzniederlegung am Berg ein. Auch dieses Jahr wurden Männer mit NS-Codes auf T-Shirts gesichtet.
Veteranen. Die schwindenden Besucherzahlen erklärt Tautscher unter anderem mit dem Wegsterben der Kriegsgeneration: "Es gibt immer weniger alte Menschen die noch kommen können, wir müssen das Treffen auch für die Jungen attraktiv machen." Tautscher plant für das nächste Jahr Einladungen an Gedenk-und Veteranenverbände aus Italien, Slowenien und den "Alliierten-Staaten" zu verschicken.
Europaberg. Weiters soll der Ulrichsberg keine Gedenkstätte für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs bleiben, sondern "zum Europaberg werden und Gedenktafeln an Kriegsopfer aus der ganzen Welt haben".
Dieser neue Schwerpunkt soll dass Ulrichsbergtreffen in Zukunft auch unattraktiv für "sehr rechte Besucher" machen.
1997 kamen Hunderte Gäste aus dem In-und Ausland zur Feier.

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Kurier, Lokalausgabe Burgenland, 19.09.2011, S.23
Gerade einmal 100 Besucher kamen zum Ulrichsbergtreffen
Kärnten - Die umstrittene Gedenkveranstaltung am Ulrichsberg für Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges war heuer von einem Besucherflop geprägt. Bei der Veranstaltung Sonntag im Konzerthaus Klagenfurt zählten Verfassungsschützer knapp 100 Besucher.
Der Klagenfurter ÖVP-Obmann Peter Steinkellner hielt die Festansprache. Der langjährige Obmann der Ulrichsberggemeinschaft betonte, man müsse stets an die Opfer von kriegerischen Handlungen denken.
"Die Anzahl der Teilnehmenden am Berg bleibt bescheiden, wenngleich die große Anzahl von Neonazis heraussticht", zeigt das "Aktionskomitee gegen den Kärntner Konsens" auf. Die Gruppe bezieht sich auf den Krumpendorf-Abend am Samstag, wo traditionellerweise auch Mitglieder der SS-Kameradschaft "K IV" auftreten. Neonazis hätten einen Fotografen angegriffen, ihn am Gewand gepackt und ihm gedroht. "Mehrere Leute von uns haben das gesehen."
Bei der Polizei heißt es "ein Teilnehmer des Treffens" habe sich von dem Fotografen belästigt gefühlt und es sei "fast zu einer Handgreiflichkeit gekommen".

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Kurier, Lokalausgabe Nö, 19.09.2011, S.19
Zum Ulrichsbergtreffen kamen nur 100 Besucher
Kärnten - Die umstrittene Gedenkveranstaltung am Ulrichsberg für Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges war heuer ein Flop. Bei der Veranstaltung Sonntag im Konzerthaus Klagenfurt zählten Verfassungsschützer knapp 100 Besucher. "Die Anzahl der Teilnehmenden am Berg bleibt bescheiden, wenngleich die große Anzahl von Neonazis heraussticht", zeigt das "Aktionskomitee (AK) gegen den Kärntner Konsens" auf. Die Gruppe bezieht sich auf den Krumpendorf-Abend am Samstag, wo traditionellerweise auch Mitglieder der SS-Kameradschaft "K IV" auftreten. Neonazis hätten einen Fotografen angegriffen, ihn am Gewand gepackt und ihm gedroht. "Mehrere Leute von uns haben das gesehen." Zudem habe man das Treffen fotografisch dokumentiert. Bei der Polizei heißt es dagegen, "ein Teilnehmer" des Treffens habe sich von dem Fotografen belästigt gefühlt, und es sei "fast zu einer Handgreiflichkeit gekommen

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Kurier, Lokalausgabe Wien, 19.09.2011, S.18
Ulrichsberg Weit weniger Besucher
Gerade einmal 100 Besucher registrierten Kärntner Verfassungsschützer am Sonntag beim umstrittenen Ulrichsbergtreffen im Konzerthaus Klagenfurt. Damit fiel das Besucherinteresse weit geringer aus, als in den vergangenen Jahren. Das "Aktionskomitee gegen den Kärntner Konsens" berichtet von einer "großen Anzahl von Neonazis" Samstagabend in Krumpendorf.

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Kleine Zeitung, Lokalausgabe Kärnten/Koroska, 19.09.2011, S.16 - R.BENEDIKT
Ende einer Ära auf dem Ulrichsberg?
KLAGENFURT. Ein Blick ins Archiv der Kleinen Zeitung zeigt: Um die Jahrtausendwende wurde das Veteranen- und Heimkehrertreffen auf dem Ulrichsberg alljährlich von 2500 bis 3000 Kameraden besucht. Die Zeiten sind endgültig vorbei: Zum Treffen am Berg hatten sich am vergangenen Samstag knapp 200 Teilnehmer eingefunden, beim gestrigen Festakt verloren sich gar nur mehr rund 100 Besucher im Klagenfurter Konzerthaus.
Noch vor zehn Jahren hatten die Versammlungen und Festansprachen am Klagenfurter Hausberg über die Grenze Kärntens hinaus für Aufsehen gesorgt. Diese Ära scheint endgültig vorüber zu sein. Der Appell "Der Ulrichsberg darf nicht sterben" zog sich denn auch wie ein roter Faden durch die Grußadressen. Die Organisatoren wollen auf die Gedenkveranstaltung nicht verzichten. Deshalb unterbreitete Obmann Engelbert Tautscher dem Auditorium den Vorschlag, den Ulrichsberg zum "Europaberg" zu machen und Gedenktafeln an Kriegsopfer aus der ganzen Welt anzubringen.
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider äußerte die Hoffnung, dass der Friedensgedanke vom Ulrichsberg aus in die ganze Welt hinausgetragen werden kann. Und Festredner Stadtrat Peter Steinkellner nannte den Ulrichsberg in der gleichen Rede wie am Tag zuvor einen "Ort des Gedenkens und des Betens".

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Neue Kärntner Tageszeitung, 19.09.2011, S.2
Besucherschwund, Attacke auf Fotograf
100 Teilnehmer am Ulrichsbergtreffen in Klagenfurt. Empörung über Vorfall am Vortag.
Klagenfurt - Die Wiederbelebung des Ulrichsbergtreffens, das nach der Absage im Vorjahr heuer zweigeteilt vorgestern am Berg und gestern im Klagenfurter Konzerthaus veranstaltet wurde, geriet zum Flop. Gerade einmal 100 Besucher fanden sich im Konzerthaus ein. Während die Festredner, darunter der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider, die Botschaft >>Nie wieder Krieg<< in den Mittelpunkt ihrer Ansprachen stellten, löste die Veranstaltung vom Vortag auch gestern noch Empörung aus. Maria Novak vom Arbeitskreis gegen den Kärntner Konsens berichtete von mehreren Neonazis und einer Attacke von Rechtsextremen auf einen Fotografen. Wie die Polizei mitteilte, hat die Exekutive bei dem Vorfall einschreiten müssen.
Der ORF berichtet von zehn jungen Männern, die aus Deutschland und Frankreich zum Ulrichsbergtreffen angereist waren und dem rechten Rand zuzuordnen seien. Er habe Jugendliche gesehen, könne aber nicht sagen, ob es rechte Jugendliche gewesen seien, sagte der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft, Engelbert Tautscher. Jene, die er gesehen habe, seien tätowiert gewesen, aber nicht weiter aufgefallen.
Ulrichsbergtreffen: Die Polizei musste während der Veranstaltung am Samstag einschreiten, wie erst gestern bekannt geworden ist.

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Österreich, Reginalausgabe Tirol+Vorarlberg, 19.09.2011, S.16
Gedenkveranstaltung im Klagenfurter Konzerthaus wurde zum veritablen Flop
Ulrichsbergtreffen zog nur 100 Besucher an
Kein Interesse an umstrittener Gedenkfeier für die Opfer beider Weltkriege.
Kärnten. Die Wiederbelebung des Ulrichsbergtreffens, das nach der Absage 2010 heuer zweigeteilt auf dem Berg am Samstag und am Sonntag im Klagenfurter Konzerthaus veranstaltet wurde, war für die Ulrichsberggemeinschaft ein Flop: Der in früheren Jahren kräftige Zustrom ausländischer Teilnehmer ist fast völlig versiegt, auch für die Einheimischen war die Veranstaltung uninteressant. Gerade einmal 100 Besucher fanden laut Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung den Weg ins Konzerthaus. Zwischenfälle gab es nicht. Laut Marianne Novak vom "AK gegen den Kärntner Konsens" waren "auch heuer zahlreiche Neonazis am Ulrichsbergtreffen präsent".
Wie am Samstag hielt auch gestern der Klagenfurter ÖVP-Obmann Peter Steinkellner die Festansprache. Er erinnerte daran, dass schon viele Minister und Landeshauptleute Festansprachen bei dem Gedenktreffen für die Opfer beider Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes gehalten hätten.
In den Neunzigern kamen noch Tausende auf den Ulrichsberg.

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Neue Kärntner Tageszeitung, 18.09.2011, S. 8
Kranzniederlegung am Ulrichsberg
Ohne Zwischenfälle ist gestern die Kranzniederlegung an der Gedenkstätte auf dem Ulrichsberg bei Maria Saal verlaufen. Die eigentliche Feier der Ulrichsberggemeinschaft geht heute im Konzerthaus in Klagenfurt über die Bühne.

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Kronen Zeitung, Lokalausgabe Kärnten/Koroska, 17.09.2011, S. 18
Heute und morgen sind Gedenkfeiern: Auch Russen-Grab auf dem Ulrichsberg
Zweigeteilt ist heuer die umstrittene Ulrichsbergfeier. Heute gedenken die Teilnehmer auf dem Berg der Kriegsopfer; am Sonntag gibt es ein Festkonzert im Konzerthaus Klagenfurt. Die Gedenksteine bekommen bald Zuwachs: Auch für Briten, Franzosen und Russen sollen welche geschaffen werden. Und Wladimir Putin soll helfen!
"Ich bin offen für alles!", sagt der Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, Engelbert Tautscher, und will die Gedenkstätte ausweiten. "Mit Tafeln für Briten, Italiener, Franzosen und Russen. Dazu werde ich sogar Wladimir Putin schreiben und ihn um Hilfe bitten!" Aber auch Slowenen soll ein Denkmal geschaffen werden. Für jene Soldaten, die bei der Krise von 1991 ihr Leben lassen mussten.
Nur noch vier Prozent der Altsoldaten sind noch am Leben; alle in den Neunzigern. Aber: "Jedes Kriegsopfer ist eines zuviel!" deshalb werde laut Tautscher der Ulrichsberg auch in Jahren noch Bedeutung haben.
Die Feier beginnt heute um 15 Uhr (ab 13 Uhr fahren Busse vom Kollerwirt). Festredner ist Albert Gunzer. Am Abend gibt's dann ein Konzert in Krumpendorf und Sonntag den Festakt im Konzerthaus in Klagenfurt. Beginn: 10 Uhr.

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Salzburger Nachrichten, Nr. 215, 16.09.2011, S. 7
Protest gegen Treffen auf dem Ulrichsberg
Kritiker: Anstatt der Opfer werde immer noch der Täter gedacht

KLAGENFUrt (SN-m.b.). Mit einer Aktion im Klagenfurter Landhaushof protestierte der "Arbeitskreis gegen den Kärntner Konsens" am Donnerstag gegen das Ulrichsbergtreffen, das heuer in zwei Teilen über die Bühne gehen wird: Am kommenden Samstag findet auf dem Ulrichsberg eine Gedenkfeier und am Sonntag im Klagenfurter Konzerthaus ein Festakt statt. Zudem wird am Samstag ein "Heimatabend" im Kursaal Krumpendorf veranstaltet. "Anstatt der Opfer der Shoa wird immer noch der Täter gedacht", kritisiert Arbeitskreis-Sprecherin Josephine Broz.
Die ob ihrer Rechtslastigkeit umstrittene Gedenkveranstaltung war 2009 abgesagt worden, weil einer der Organisatoren mit Nazidevotionalien gehandelt hat. Im Vorjahr fand die Ulrichsbergfeier beim Herzogstuhl in Maria Saal statt.
Nun kehre die Feier wieder dorthin zurück, wo sie seit fünf Jahrzehnten beheimatet sei, sagt Engelbert Tautscher von der Ulrichsberggemeinschaft. Als Festredner ist der Klagenfurter ÖVP-Stadtrat Peter Steinkellner nominiert. Tautscher rechnet mit 400 Teilnehmern aus rund zehn Nationen. Dort, wo offiziell der "Opfer beider Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes" gedacht wird, kann es wieder zu einem Austausch rechtsextremer Gruppen aus ganz Europa kommen.

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Der Standard, 16.09.2011 Seite: 7 - Colette M. Schmidt
Uniformträgern droht Disziplinarverfahren Darabos warnt Bundesheer-Angehörige vor rechtsextremem Ulrichsberg-Treffen
Wien/Klagenfurt - Offiziell wird beim Ulrichsberg-Treffen am Samstag, zu dem unter anderem der Ex-FP-Minister Herbert Haupt aufruft, den Opfern "beider Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes" gedacht. Tatsächlich war das Treffen in der Vergangenheit auch stets ein Stelldichein von Rechtsextremen aus Deutschland und Österreich. Auch heuer meldeten sich auf einschlägigen Facebook-Seiten bereits wieder Größen der rechten Szene, etwa aus rechten Parteien und Organisationen wie der deutschen NPD und der Österreichischen NVP, gemeinsam mit FPÖ-lern an.
SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos erließ 2009 eine Weisung, die allen Bundesheer-Angehörigen untersagt, in Uniform am Treffen teilzunehmen. Privat kann man es den Soldaten nicht verbieten. Nachdem dem Standard die Information zugespielt wurde, dass ein pensionierter Bundesheer-Brigadier in Uniform auftauchen will und auch andere Soldaten dazu ermuntern soll, bekräftigte das Verteidigungsministerium am Donnerstag das Teilnahmeverbot.
"Wer dagegen verstößt, hat nicht nur mit einer Geldstrafe zu rechnen, sondern mit einem Disziplinarverfahren", erklärt ein Sprecher des Ministeriums, "und das gilt auch für Bundesheer-Angehörige im Ruhestand."

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Neue Kärntner Tageszeitung, 15.09.2011, S. 14
Der Ulrichsberg ruft wieder: Feier geteilt
Klagenfurt - Am kommenden Wochenende findet wieder das Ulrichsbergtreffen statt. Am Ulrichsberg gibt es eine kleine Gedenkfeier, im Klagenfurter Konzerthaus einen Festakt. 2012 soll die Feier wieder allein am Berg stattfinden.
Vor der Gedenkfeier 2009 war bekannt geworden, dass ein Organisationsmitglied mit NS-Devotionalien gehandelt habe. Der damalige Präsident Rudolf Gallob und Obmann Peter Steinkellner traten zurück, das Treffen wurde abgesagt. Im Vorjahr gab es einen Neustart. Präsident Engelbert Tautscher organisierte eine Gedenkveranstaltung beim Herzogstuhl.
Die >>Aktion gegen das Ulrichsbergtreffen<< kritisiert, dass Bundesheerangehörige mit Neonazis und SS-Veteranen erneut am Treffen teilnehmen: >>Das ist ein geschichtspolitischer Skandal.<<

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"Österreich", Lokalausgabe Kärnten/Koroska vom 15.09.2011 Seite 17
Soldatengedenken polarisiert massiv: Ulrichsbergtreffen wirft Schatten voraus
Die Feier war immer wieder Schauplatz für NS-Verharmlosung und linke Proteste.
Klagenfurt. Nach zwei Jahren Unterbrechung findet die Gedenkveranstaltung am Ulrichsberg dieses Wochenende wieder statt.
Offiziell soll bei der Ulrichsberg-Feier der "Opfer beider Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes" gedacht werden. Tatsächlich wurden bei dem Treffen regelmäßig NS-Verbrechen verharmlost, SS-Angehörige mit Wehrmachtssoldaten gleichgesetzt und es wurde mit NS-Devotionalien gehandelt. Für das heurige Treffen werben sowohl rechte als auch linke Gruppen im Internet, jeweils unter anderen Vorzeichen.

2009 abgesagt.
Nachdem Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPö) 2009 die Unterstützung der Veranstaltung durch das Heer nach Protesten beendete, wurde das Treffen abgesagt, 2010 gab es eine kleine Veranstaltung beim nahen Herzogstuhl. Dort wurde damals ein freier Redakteur des Falters bedroht und getreten.
Zwei Feiern. Für das heurige Treffen ist sowohl eine Zeremonie am Berg als auch im Klagenfurter Konzerthaus geplant. (pli)
Bei den letzten Treffen kam es zu Gegendemonstrationen.

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Kurier, 14.09.2011, 21 - Von Brigitta Luchscheider
Ulrichsberg-Treffen: Keiner will Festredner sein
Erstmals ist auch eine Veranstaltung in Klagenfurt geplant - auch dort wird noch ein Redner gesucht

Umfangreich gestaltet sich das höchst umstrittene Ulrichsberg-Treffen am kommenden Wochenende: Der Feier am Samstag bei der Soldatengedenkstätte mit anschließendem "Heimatabend" in Krumpendorf folgt am Sonntag erstmals auch noch eine Festveranstaltung im Konzerthaus Klagenfurt.
Das Ulrichsberg-Treffen dient immer wieder Rechtsradikalen und der Nazi-Szene als Plattform, weshalb es regelmäßig zu Protesten und Demos kommt. Unrühmlicher Höhepunkt war im Jahr 2009 der Verkauf von NS-Devotionalien via Internet durch den geschäftsführenden Obmann der Ulrichsberg-Ggemeinschaft (UBG) Wolf Dieter Ressenig. Daraufhin untersagte Verteidigungsminister Norbert Darabos, SP, die Teilnahme des Bundesheeres - bis dahin hatte das Bundesheer Musik und Transportmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Ressenig trat zurück (er ist jetzt als Schriftführer der UBG angeführt, Anm.), das Treffen wurde 2009 abgesagt. Allerdings veranstaltete die Kärntner FPÖ einen "Wandertag" zur Gedenkstätte. Im Vorjahr wurde die Veranstaltung beim Herzogstuhl am Zollfeld abgehalten.

Sachsubvention
Als Festredner für Samstag nannte UBG-Präsident Engelbert Tautscher Landesrat Christian Ragger, FPK. Doch sein Büro dementierte: "Diesen Termin haben wir nicht eingetragen." Auch ein Redner für Sonntag im Konzerthaus fehlt noch. Dafür beschloss der Klagenfurter Stadtsenat mit einer Gegenstimme (Grüne) am Dienstag die Unterstützung der Ulrichsberg-Feier mit 11.200 Euro für Sachleistungen.
Eingeladen habe er die Landespolitik, sonst nur den Bundeskanzler - "Er hat wegen Terminproblemen schon abgesagt" - und den Verteidigungsminister: "Um wieder eine Gesprächsbasis zu finden." FPÖ-Chef H. C. Strache steht nicht auf Tautschers Liste: "Wir wollten hauptsächlich die Kärntner Politik dabei haben." 2012 will Tautscher das Treffen wieder "so wie früher nur am Berg" abhalten.

Infokasten: Ehrenhain mit 20 Meter hohem Stahlkreuz
Graf Leopold Goess, Besitzer des Ulrichsbergs, stellte die Kuppe des Berges für die Errichtung einer Gedenkstätte zur Verfügung. Am 12. Oktober 1958 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für die Errichtung des Heimkehrerkreuzes am Ulrichsberg, und am 17. Mai 1959 fand die Weihe der Gedenkstätte statt. Seither gab es jedes Jahr bis auf 2009 und 2010 die Feier am Berg.
Die zentralen Elemente der Gedenkstätte bilden ein 20 Meter hohes Stahlkreuz und der sogenannte "Ehrenhain" mit mehr als 50 Gedenktafeln in der Ruine der gotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Diese Gedenktafeln wurden nun saniert. UBG-Präsident Tautscher will einen "Totengedenkberg" mit Tafeln der Alliierten schaffen: "Auch gegen eine slowenische Tafel habe ich nichts." Künftig soll vor allem "die Nachkriegsgeneration" angesprochen werden.

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Kronen Zeitung, Lokalausgabe Kärnten/Koroska, 14.09.2011, S. 18
Gedenkfeier am 18. September - Protest-Aktion gegen das Ulrichsbergtreffen geplant
Das Ulrichsbergtreffen sorgt im Vorfeld wieder einmal für Aufregung: Die Aktivisten-Gruppe "AK gegen den Kärntner Konsens" kündigt eine Protest-Aktion im Landhaushof an. Das Treffen selbst findet Sonntag, 18. September, im Konzerthaus Klagenfurt statt. Am Samstag davor lädt der ehemalige FPÖ-Obmann Herbert Haupt zur "Feier an der Gedenkstätte am Ulrichsberg-Gipfel" ein.

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"Neue Kärntner Tageszeitung" vom 14.09.2011
Kurzmeldungen: Sachsubvention
Klagenfurt - Im gestrigen Klagenfurter Stadtsenat, dem ersten nach der Sommerpause, wurde bis auf wenige Ausnahmen alles einstimmig erledigt. (...)
Eine Sachsubvention für die Durchführung der Ulrichsberg-Gedenkfeier im September wurde in Höhe von 11.200 Euro beantragt. Nur die Grünen lehnen diese Subventionierung vehement ab.

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Kleine Zeitung (online) 14.09.2011
Ulrichsbergtreffen erneut mit "Heimatabend"
Das Ulrichsbergtreffen dürfte auch heuer wieder zu Protesten führen. Neben der traditionellen Kranzablegung soll es wieder einen "Heimatabend" im Kursaal in Krumpendorf kommen. Das Treffen wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
Die Ulrichsberggemeinschaft ruft - nach der Absage vor zwei Jahren und der Wiederdurchführung 2010 - heuer wieder zum Ulrichsbergtreffen. Am kommenden Samstag gibt es am Ulrichsberg eine Gedenkfeier und am Sonntag im Klagenfurter Konzerthaus einen Festakt. Es wird auch wieder ein "Heimatabend" im Kursaal in Krumpendorf am Samstag veranstaltet. Proteste linker Gruppen sind angesagt. Laut "derstandard.at", der sich auf Internet-Quellen beruft, hätten auch "deklarierte Himmler-Fans und NS-Verharmloser ihr Kommen zum heurigen Treffen zugesagt".
Im Jahr 2009 musste die Gedenkfeier abgesagt werden, weil ein hochrangiges Mitglied der Ulrichsberggemeinschaft im Internet mit Nazi-Devotionalien gehandelt haben soll. Im Vorjahr gab es nach einer Rücktrittswelle von Funktionären eine abgespeckte Feier. Neuer Präsident wurde Engelbert Tautscher.

Kein Bundesheer
Damals beschloss Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) auch, dass keine Bundesheerabordnungen mehr beim Ulrichsberg teilnehmen dürfen. "Es gibt kein Augenzwinkern. Null Toleranz auch nur beim Anstreifen am Verbotsgesetz", sagte Darabos 2009. Die FPÖ organisierte daraufhin zum traditionellen Termin Ende September einen "Wandertag" auf den Ulrichsberg. Im kommenden Jahr soll die umstrittene Veranstaltung wieder alleine am Hügel bei Klagenfurt stattfinden.
Am Mittwochvormittag wurde in der Präsidiale der Ulrichsberggemeinschaft über eine etwaige Absage der Kranzniederlegung am Berg diskutiert: "Die Straße hinauf ist teilweise unpassierbar", sagte Tautscher auf APA-Anfrage. Man werde es aber schaffen, die 200 bis 300 erwarteten Besucher zur Gedenkstätte zu bringen, so Tautscher. Entsprechende Arbeiten sind im Gange.
Festredner wird gleich zweimal der Klagenfurter Stadtrat Peter Steinkellner (V) sein - "wegen Terminkollisionen von Politikern spricht er am Berg und am Festakt im Konzerthaus am Sonntag", erklärte Tautscher. Er erwartet Gäste aus Flandern, Ungarn, der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland, Italien, Australien, Schweden, Finnland und den USA. Rund 400 sollen es beim Festakt sein.
Der Programmablauf beim "Heimatabend" im Krumpendorfer Kursaal war nicht bekannt. Aus dem Jahr 1995 ist noch ein Sager des inzwischen tödlich verunglückten damaligen FPÖ-Obmanns Jörg Haider in Erinnerung: "Es ist gut, dass es in dieser Welt einfach noch anständige Menschen gibt, die einen Charakter haben, die auch bei größtem Gegenwind zu ihrer überzeugung stehen und ihrer überzeugung bis heute treu geblieben sind", sagte er damals vor Veteranen der Waffen-SS.

Verfassungsschutz beobachtet
Beobachtet wird der Veranstaltungsreigen wie jedes Jahr vom Verfassungsschutz. "Wir gehen wie immer vor. Wir beobachten die Gruppen die zu dem Heimkehrertreffen kommen", sagte Helmut Mayer, Chef des Verfassungsschutzes in Kärnten, zur APA. Gewisse Rechte würden sich immer unter die Teilnehmer mischen. "Aber die reine Teilnahme oder eine bestimmte ideologische Einstellung ist nicht strafbar", so Mayer.
Linke Gruppen, die wie in den vergangenen Jahren Proteste planen, haben laut Mayer noch keine Demonstrationen angemeldet. "Natürlich werden auch diese Gruppen genau beobachtet", so der Verfassungsschützer. Bereits am (morgigen) Donnerstagvormittag plant die "AK gegen den Kärntner Konsens" eine " künstlerisch-politische Intervention" durch Aktivisten im Landhaushof in Klagenfurt.

Kommentare
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kaernten.orf.at, 14.9.2011
Ulrichsberfeier heuer "zweigeteilt"
Am kommenden Wochenende findet wieder das Ulrichsbergtreffen statt. Am Ulrichsberg gibt es eine kleine Gedenkfeier und einen Festakt im Klagenfurter Konzerthaus. Nächstes Jahr soll die Feier aber wieder allein am Berg stattfinden. Organisationsmitglied soll mit NAZI-Devotionalien gehandelt haben.

Treffen 2009 musste abgesagt werden
Die Feier gehöre wieder dorthin, wo sie die letzten 50 Jahre stattgefunden habe, sagt der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft, Engelbert Tautscher. Im Vorjahr gab es nach einer Welle an Rücktritten in der Führungsriege nur eine abgespeckte Variante der Veranstaltung.
Vor der Gedenkfeier im Jahr 2009 war bekannt geworden, dass ein Organisationsmitglied mit NAZI-Devotionalien gehandelt haben soll. Der damalige Präsident Rudolf Gallob und Obmann Peter Steinkellner traten zurück, das Treffen wurde abgesagt.
Im Vorjahr gab es dann einen Neustart. Präsident Tautscher organisierte mit einem Komitee eine Gedenkveranstaltung beim Herzogstuhl in Maria Saal.

Festredner stehen noch nicht fest
Heuer findet die Feier in zwei Teilen statt, sagt Tautscher. Am Berg werde eine Gedenkfeier in kleinerem Rahmen stattfinden, am Sonntag gibt es einen Festakt im Konzerthaus Klagenfurt.
Wer allerdings als Redner auftreten wird, sei noch unklar, es gebe bei vielen "terminliche Schwierigkeiten", so Tautscher. Unter den Gästen würden Politiker, Abgeordnete und Stadträte sein, die Festredner seien aber noch nicht fixiert.
Nächstes Jahr soll das Treffen wieder allein am Ulrichsberg stattfinden. "Wir wollen zum Ursprung zurück" Im kommenden Jahr soll die Gedenkfeier dann wieder auf dem Ulrichsberg stattfinden. Tautscher: "Wir wollen wieder zum Ursprung zurückkehren und die Feier am Berg veranstalten."
Tautscher betont, das Ulrichsbergtreffen sei einzig und alleine ein Gedenken an die Kriegsopfer.

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derstandard.at, 13.09.2011 - Maria Sterkl
"Umstrittenes Ulrichsberg-Treffen findet wieder statt"
Vor zwei Jahren wurde es abgesagt, heuer scheint das umstrittene Treffen am Kärntner Ulrichsberg wieder an Boden zu gewinnen

Neonazis aus Deutschland haben ihr Kommen auf Facebook zugesagt
Nach den Anschlägen in Norwegen keimte auch in Österreich die Frage auf, wie groß die Gefahr rechtsextremer Gewalt hierzulande ist. Der Verfassungsschutz ist überzeugt, dass der überwiegende Teil rechtsextremer Delikte von Menschen begangen wird, die "keiner Szene angehören". Eine Ansicht, die der Innenministerin Argumentationsstoff für das neue Antiterrorpaket bot. Dieses soll wie berichtet auch Einzelpersonen, die keiner Gruppe zuordenbar sind, mit weitreichenden Methoden observieren können.

Fixpunkt für Nazis
Sind Österreichs Rechtsextreme tatsächlich so schlecht vernetzt? BeobachterInnen bezweifeln dies - und sprechen vielmehr von regen Kontakten zwischen heimischen Neonazis und Rechtsextremen anderer europäischer Länder. Auch beim diesjährigen Treffen am Kärntner Ulrichsberg zeigt sich dieser grenzüberschreitende Austausch revisionistischer Kreise einmal mehr. Deklarierte Himmler-Fans und NS-Verharmloser haben ihr Kommen zum heurigen Treffen bereits zugesagt. Mit verschiedenen Facebook-Aufrufen wird heuer nach Kärnten geladen.
Laut BeobachterInnen gilt das herbstliche Ulrichsberg-Treffen als Fixpunkt im Veranstaltungskalender europäischer Neonazis. Offiziell soll bei der Ulrichsberg-Feier der "Opfer beider Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes" gedacht gedacht werden. Tatsächlich werden bei dem Treffen regelmäßig NS-Verbrechen verharmlost, SS-Angehörige mit "normalen" Wehrmachtssoldaten gleichgesetzt, und immer noch prangen am sogenannten Ehrenhain Gedenktafeln, die laut ExpertInnen nach dem Verbotsgesetz zu ahnden wären.

Konzerthaus angemietet
Auf der sozialen Plattform Facebook wurden drei verschiedene Events rund ums Ulrichsberg-Treffen gepostet. Am Samstag rufen der ehemalige FP-Minister Herbert Haupt und ein gewisser Günter Walter Maier um 13 Uhr zur "Feier an der Gedenkstätte am Ulrichsberg-Gipfel". Ebenfalls am Samstag, aber bereits um elf Uhr vormittags lädt die Facebook-Gruppe "Es ist bereits Fünf vor Zwölf! [sic] Hört endlich auf mit dem Multikultiwahn" zum "Ulrichsbergtreffen 2011 - Unseren Veteranen ehrenvoll gedenken!". Und für Sonntag, 18. September, hat die Ulrichsberggemeinschaft sogar den großen Festsaal des Klagenfurter Konzertsaals angemietet, um einen Festakt inklusive Blasmusik. "Ein befreundeter Donauschwäbischer Chor aus Südungarn wird für die vielen Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern ansingen .Patrioten sind dabei !!!!!!!!!!", heißt es zudem. Allein die dreistündige Saalmiete für den Konzerthaussaal beläuft sich auf 2000 Euro. Neben deklarierten Neonazis hat auch FPK-Klubobmann Kurt Scheuch via Facebook sein Kommen zugesagt.
Bis zum Jahr 2009 konnte das Treffen mit offizieller Unterstützung durch das Bundesheer stattfinden. Hochrangige Heeresvertreter waren vor Ort gewesen, sogar ein Shuttledienst mit Heeresfahrzeugen war bereitgestellt worden. Verteidigungsminister Norbert Darabos untersagte die Teilnahme, nachdem ans Licht gekommen war, dass der damalige geschäftsführende Obmann der Ulrichsberggemeinschaft mit NS-Devotionalien gehandelt hat. Das Treffen wurde daraufhin abgesagt, 2010 fand es wieder statt - allerdings nicht am Gipfel, sondern beim Herzogstuhl (Gemeinde Maria Saal). Nach zweijähriger Schreckstarre scheinen die Ulrichsberg-RevisionistInnen nun wieder besser aufgestellt zu sein.

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www.kleinezeitung.at - ANDREA BERGMANN
Ulrichsbergfeier kehrt 2012 auf den Berg zurück
Präsident Engelbert Tautscher will in Zukunft die Zweiteilung der Ulrichsbergfeier beenden. Heuer findet die Veranstaltung am Berg und auch im Konzerthaus statt.
Engelbert Tautscher, der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft, ist optimistisch. Wenn er am Samstag bei einer Feier Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (FPK) trifft, will er ihn fragen, ob er Festredner bei der Ulrichsbergfeier sein will. Die findet am 18. September im Konzerthaus Klagenfurt (ab 10 Uhr) statt. Tautscher hätte auch noch Landtagspräsident Josef Lobnig (FPK) oder den Zweiten Landtagspräsidenten Rudolf Schober (SPö) auf der Frageliste. Dass es zunehmend schwerer wird, Festredner zu finden, bestreitet er.
Gleich wie im Vorjahr ist die Ulrichsbergfeier wieder zweigeteilt. Am Samstag, 17. September gibt es auf dem Berg (ab 15 Uhr) in kleinem Rahmen Gedenken und Musik. Als Festredner hat Landesrat Christian Ragger (FPK) zugesagt. Shuttlebusse für den Transport stehen ab dem Kollerwirt parat. Für das Jahr 2012 hat Tautscher schon ganz konkrete Pläne: Da soll so wie über Jahrzehnte die Ulrichsbergfeier ausschließlich oben auf dem Berg stattfinden, "dort, wo sie hingehört" - und die teilweise Verlagerung ins Tal vorbei sein.

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Der Standard (print), 14.09.2011
Kurz gemeldet: Wieder umstrittenes Treffen am Ulrichsberg
Klagenfurt - Nach der Absage des Treffens 2009 und der Verlegung auf den Herzogstuhl im Vorjahr soll das umstrittene Ulrichsberg-Treffen heuer wieder am namensgebenden Gipfel stattfinden. Zwei Facebook-Aufrufe laden zu den Feierlichkeiten am Samstag ein. Neonazis aus Deutschland haben ihr Kommen zugesagt. (red)