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Station 6
"Alte Burg" - Zentrale der Gestapo

ehemalige gestapo-zentrale Keine Gedenktafel erinnert daran, dass in den Räumen der ehemaligen "Alten Burg" die "Gestapostelle Klagenfurt" ihr Quartier aufschlug, nachdem die ursprünglichen Räumlichkeiten im Gebäude der Kärntner Landesregierung rasch zu klein geworden waren. Während der Großteil der Gefangenen im Gebäude des heutigen Landesgerichtsgefängnisses untergebracht war (siehe unten), residierten hier die BeamtInnen, die sich u.a. der "Bandenbekämpfung", "politischen Gegnern" oder der Verfolgung von Juden und Jüdinnen widmeten. Von hier aus wurde die Arbeit der nachgeordneten Gestapostellen in Lienz, Spittal an der Drau, Dravograd (Unterdrauburg), Villach/Beljak und später auch in kleineren Stützpunkten etwa in Ferlach/Borovlje geleitet. Darüber hinaus verfügte die Gestapo über ein weites Netz an Spitzeln – häufig wurden Verhaftete in den Spitzeldienst gepresst. Die Machtfülle der Gestapo ergab sich nicht zuletzt aus ihrem Recht, uneingeschränkt Verhaftungen durchzuführen und sogenannte "Schutzhäftlinge" in Konzentrationslager einzuweisen. Gegenüber ZwangsarbeiterInnen aus Osteuropa konnten selbst Todesurteile verhängt und vollstreckt werden. Die Gestapo spielte im NS-Terrorapparat sowohl gegenüber Juden und Jüdinnen wie auch gegenüber SlowenInnen und politischen GegnerInnen eine entscheidende Rolle. Heute erledigen in den ehemaligen Büros der GestapobeamtInnen und den Verhörräumen BeamtInnen des Landes die Verwaltung der Kärntner Kultur.

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